Unsere Sprache ist nie gerecht: Ueber unfaire Verallgemeinerungen gegenueber Ausländern

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Wenn Menschen unter einen generalisierenden Oberbegriff gepackt werden – Arbeitslose, Ausländer, sozial Benachteiligte – aber auch: Manager, Unternehmer, Gründer – werden diese Verallgemeinerungen grundsätzlich nie dem Individuum gerecht. Das ist klar, denn es liegt in der Natur der Sache einer jeden Verallgemeinerung.

Verallgemeinerungen, auf menschliche Individuen bezogen, sind allerdings praktisch und daher in sehr vielen Kontexten unvermeidlich. Man muss von Selbstständigen, Berufsanfängern, Beamten, Angestellten, Schülern usf. reden dürfen, z.B. deswegen, weil mit der jeweiligen Kategorie Rechte und Pflichten verbunden sind, die wir zuweisen oder auferlegen möchten. Solche Verallgemeinerungen sind also ein notwendiges Übel.

Negativ konnotierte Verallgemeinerungen

Bestimmte Verallgemeinerungen sind negativ konnotiert. „Arbeitsloser“ klingt nicht gut, Sozialhilfeempfänger genauso wenig. Harzer erst recht nicht und Bürgergeld-Empfänger auch nicht. Wer meint, durch ein hübscheres Etikett seien alle Negativmerkmale aufgehoben, täuscht sich. Denn der Gebrauch der Worte, also die Art und Weise wann und wie sie verwendet werden, bestimmt ihre Bedeutung. Daher macht es kaum einen Unterschied, ob ich jemanden einen Harzer schimpfe oder als Bürgergeldempfänger tituliere. Wir dürfen im Gegenteil annehmen, dass der- oder diejenige, die den abwertenden Begriff „Harzer“ verwendet, dies deswegen tut, weil er oder sie  eine bestimmte Person oder Personengruppe abwerten möchte. Die hässlichere Formulierung sagt dann außerdem etwas über die Person aus, die diesen Begriff verwendet. Je nachdem, wie man persönlich dazu steht, kann man die diesen Ausspruch tätigende Person dann entweder nicht oder etwas oder gar sehr ernst nehmen, weiß also immerhin, wie man sie zu nehmen hat.

Positiv konnotierte Verallgemeinerungen

Verwenden wir andere Verallgemeinerungen, sind diese positiv konnotiert. Lesen Sie hier weiter!