Market need: yes, Scalability: no CVCs als Steigbügelhalter für schwer skalierbare AI eine gute Option

jvhNew articles

CVCs als Lösung?

Market Need ist nur die halbe Miete

Viele KI-VC Cases werden sich nur als PE Cases behaupten können. Im Augenblick sehen wir diesen mit genAI entfachten, doch eigentlich ja nur wiedergeborenen AI-Hype. Und die Politik sekundiert eifrig und setzt sich als “Innovationstreiber” an die Bettkante aller Start-ups, die KI für sich reklamieren.

Dabei ist eine starke Nachfrage nach Innovationen aus dem Umfeld einer neuen Technologie zwar eine meist notwendige, jedoch nie eine hinreichende Bedingung dafür, dass Unternehmen, die solche Produkte oder Services anbieten, interessante Investment Cases für VCs darstellen. Übersehen wird im Eifer der Euphorie, dass die Herstellung solcher Leistungen, bislang jedenfalls, außerdem ab einem bestimmten Zeitpunkt in einer mal mehr (Pharma, Life Sciences, BioTech), mal weniger (eCommerce, Media, Fintech, InsurTech…) fernen Zukunft marginale Grenzkosten verursachen soll.

Viele technisch guten KI-Lösungen sind keine guten VC Cases

StartUps, die als Tech Hires strategischer Investoren enden, sind für VCs eher uninteressant, denn spannende Multiples lassen sich daraus nicht generieren. KI im industriellen Umfeld beispielsweise gehört, (ganz abgesehen davon, dass genAI hier kaum Anwendung finden kann), nicht zu den Anwendungsfeldern, auf denen für VCs viel zu holen ist. Algorithmen für Maschinen und Anlagen werden der Industrie zwar absolute Kostenbenefits bieten können (Predictive Maintenance …), belasten aber VCs gegenüber KI auf anderen Gebieten mit zu hohen Opportunitätskosten, sind also zu teuer in ihrer laufenden Herstellung (Hardware, Energie, Daten). Aus diesem Grund bin ich auch skeptisch, was das Potenzial von Quantum Computing als VC Case anbetrifft.

Business Angels haben andere Maßstäbe, benötigen aber Ko-Investoren

Wir Business Angels, die wir nicht die gleiche Multiple – Elle anlegen müssen wie VCs, können eine KI-Investitionsentscheidung entspannter angehen. Nur hilft es Start-ups und Angels nicht, wenn keine potenten Ko-Investoren da sind. Die gegenwärtige Euphorie ist für sie nur vermeintlich ein Segen. Sie ist zu oft schwach begründet und wird dort erneut in Desillusionierung und Downrounds münden. Genau das, die in Gartners “Disillusionment” mündende Anfangs-Euphorie, hatten wir, auch ich, vor dem ChatGPT-Hype, schon einmal erlebt.

CVCs als Steigbügelhalter

Ziel- oder Portfiliounternehmen, die weniger gut skalierende KI-Anwendungen für einen großen Marktbedarf liefern, bieten sich allerdings sehr wohl als Investitionsziele für Corporates mit strategischem Interesse und somit für eine ganze Reihe von CVCs an. Die könnten für all jene weniger gut skalierenden KI-Anwendungen zum beiderseitigem Nutzen ein sehr geeigneter Steigbügelhalter sein.