Spiegelkabinett

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Das Startup- Ökosystem spiegelt sich nur selbst sich
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… man sieht sich…

Die StartUp-Lobby munitioniert die Wahlkämpfer mit schlechten Argumenten

Anstatt gessamtgesellschaftlich relevant zu werden, setzt die deutsche Startup-Szene stereotyp auf die immergleichen und zudem falschen Forderungen nach weniger Bürokratie und mehr Geld für die Frühphase.

Wer sich mehr oder weniger kontinuierlich in der deutschen StartUp-Filterblase bewegt aber noch analog „groß“ wurde, der oder dem müssen hinsichtlich der deutschen Gründerszene unweigerlich zwei Sachverhalte ins Auge springen:

  1. Auch hierzulande befindet sich diese Szene seit Jahren auf einem unglaublich steilen Professionalisierungspfad: StartUps, ihre Finanzierer und das beide Seiten unmittelbar umgebende gesellschaftliche und politische Milieu, das „Ökosystem“, haben in dem zurückliegenden Jahrzehnt, aufs Ganze gesehen, ein beinahe unfassbar hohes Qualitätsniveau erreicht, und sie haben es unglaublich schnell erreicht.

  2. Gleichzeitig zeigen empirische Studien und belastbare Statistiken, dass in den für Tech-Gründungen besonders relevanten Generationen X und Y die Bereitschaft Unternehmen zu gründen seit Jahren, also vollkommen Corona-unabhängig, nicht etwa zu-, sondern abnimmt.

Die beiden vorgenannten Phänomene – Hyperprofessionalisierung und Rückgang der Gründerzahlen – widersprechen sich nicht.

Gründerpool wird kleiner …

Dass der Pool der Tech-Gründungen seit geraumer Zeit immer kleiner wird, kann daran liegen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit für StartUps regelmäßig als statistisch gering beschrieben wird, dass der Respekt vor der potenziellen Konkurrenz groß und das Vertrauen in das eigene Vermögen nicht ganz so groß ist. Auch wird den vorgenannten Generationen, anders als uns Babyboomers, ein hoher Anspruch an die Work-Life Balance und gutes „Chillen“ nachgesagt. Zuletzt machte man angesichts eines Arbeitnehmer-Arbeitsmarkts auch das gute Angebot attraktiver Arbeitsplätze für die niedrige und offenbar sinkende Gründungsbereitschaft verantwortlich.

… und besser

Auch das oben unter 1. beschriebene Phänomen der unglaublich schnellen und steilen Professionalisierung von StartUps und ihren Gründern im Vergleich zur vorletzten Dekade lässt sich leicht erklären.

Transparenz in der Gründerszene

Zum ersten ist die Transparenz des Gründergeschehens aufgrund der digitalen Medien im allgemeinen und der sozialen im Besonderen inzwischen bestens ausgeleuchtet. Jede/r, die bzw. der es wissen will, weiß, was wo und wie abgeht.

Großer Erfolgsdruck vor und nach dem Investment

Zum zweiten vermitteln die Nachrichten von Megaexits, -Trade Sales und -IPOs einiger weniger Unternehmen bei Gründern den Eindruck, wer nicht das Zeug zum Unicorn habe, sei womöglich ein Looser: Das Vorbild des Megaerfolgs in meiner unmittelbaren digitalen Nachbarschaft suggeriert mir, die tatsächlich mit der Lupe zu suchenden wenigen Ausnahmen, die die 100 x Multiples hinlegen, seien die Norm. Auch VCs erziehen zu diesem Anspruch, wenn sie ihren StartUps erklären, sie müssten mindestens die Möglichkeit eines 100 x Multiple präsentieren, damit sich ihr Investment bei ihnen im Vergleich zu alternativen Investments lohne.

Jedes tatsächlich zu einem solchen Erfolg geführte Investment müsse ja die überwiegende Zahl der restlichen Fehlinvestments überkompensieren. Dieser Druck spornt an – sowohl vor einem Investment, als auch danach.

Sehr qualifiziertes Coaching und Mentoring überall

Schließlich haben, drittens, landauf landab sowohl die Politik und ihre Verwaltungen samt deren „Satrapen”, den Hochschulen, den Wirtschaftsförderern, den Kammern, als auch die Big Four der großen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshäuser, Deloitte, ey, KPMG und PwC längst erkannt, dass die erfolgreichen Gründer von heute „die Wirtschaft“ von morgen sein werden. Besonders PwC ist außerordentlich aktiv (und bemerkenswert gut und erfolgreich) dabei. Und auch ey, derzeit wegen Wirecard etwas angeschossen, hat mit seiner Berliner Beratungstochter etventure einen überaus qualifizierten und gut vernetzten Fühler am Puls unserer heutigen Gründereit.

Die beiden genannten Häuser qualifizieren die wirklich guten Gründer mit bemerkenswertem Elan und auf sehr hohem Niveau – unentgeltlich, zum Selbstkostenpreis oder, bei etventure, durchaus auch mit satten, aber lohnenden Honorarforderungen. Es liegt auf der Hand, dass bei den Aktivitäten der letzteren, etventure, ein besonderer Fokus auf die Beratung von Corporate VCs und gelegt wird. Deren Kandidaten können Honorare zahlen. Und für die deutsche Exit-Szene macht diese Beratung tatsächlich großen Sinn. Wenn bei uns schon, wie ich weiter unten erläutere, so gut wie keine nennenswerten Wachstumsfonds existieren, dann sollte man wenigstens den Exitkanal in Gestalt der Konzerne und größeren Mittelständler ausbaggern.

Schlechtes Mentoring gibt es auch

Klar ist, nebenbei bemerkt, übrigens auch: Wer als kleiner Berater meint, StartUps bei Deals und Kapitaltransfers beraten zu können, sollte lieber die Finger davon lassen. Diese Berater werden weder von Angels noch von VCs ernst genommen – und das zurecht. Denn wer als Berater glaubt, er oder sie habe ein tolles Geschäftsmodell, indem er oder sie Gründer berät, die nicht selber Kapital akquirieren können oder wollen, und wer dann in der Folge ergo selber nicht anständig bezahlt werden kann, der oder die sollte Gründern besser nicht erzählen, wie Geschäftsmodell „geht“.

Auch Business Angels sind vielfach gute Mentoren

Die eben angesprochenen guten öffentlichen und privaten Einrichtungen operieren dagegen einerseits als Filter, der die weniger aussichtsreichen Gründungen ins Abseits stellt und andererseits als Katalysator, der potenziell erfolgreiche Gründungen wirklich weiter bringt. Neben den beiden genannten bundesweit besonders aktiven Beratungskonzernen und den in nahezu jeder deutschen Gebietskörperschaft ebenso aktiven und guten öffentlichen Einrichtungen – das Klischee der verschnarchten öffentlichen Hand ist hier tatsächlich ganz und gar ungerechtfertigt – gibt es außerdem überall und immer mehr Business Angels (wie zum Beispiel unsere in Schleswig-Holstein). Sie fordern keine Honorare, weil ihnen nur daran liegt, die eigenen Investments zum Erfolg zu führen.

Es kann also – eigentlich – nicht Wunder nehmen, dass die Qualität der guten Gründungen exponentiell zunimmt. Und es überrascht genau so wenig, dass dies in der kleinen Gründerszene öffentlich wird und so auf die einen motivierend und auf die anderen demotivierend wirkt.

Hype oder Hybris? Unicornisierung ist unsinnig

Wenn die beiden eingangs beschriebenen Sachverhalte so leicht begründbar sind, sich quasi von selbst verstehen, wieso erwähne ich sie dann überhaupt? Ich erwähne die eigenartige Dissonanz zwischen dem medialen StartUp-Hype, der StartUp-Hybris, und der parallel dazu sinkenden Gründungsbereitschaft erstens deswegen, weil die „Unicornisierung“ der Startup-Szene unsinnig ist und abschreckt. So sehr ich die Qualifizierung von sehr guten Gründerinnen und Gründern als Business Angel begrüße, weil sie maßgeblich dazu beiträgt meinen Investitionserfolg zu steigern, so abwegig erscheint es mir, nur die ganz wenigen Unicorns als Norm in den politischen Fokus zu rücken.

Die Aussage, „wir brauchen mehr Unicorns“ ist, mit Verlaub, unsinnig und geht am tatsächlichen Bedarf der Szene vorbei. Dass VCs in diese Richtung denken ist nachvollziehbar. Es ist – bei ihnen – geschäftsmodellimmanent. Nur wer die ganz großen Risiken eingeht, wird in aller Regel auch die ganz großen Chancen heben. Auch muss das eingesammelte Geld ja investiert werden, darf nicht als „weißer Staub“ auf den jüngsten Tag warten.

Daraus darf aber nicht abgeleitet werden, dass andere Investoren nach dem gleichen Prinzip handeln müssen oder sollten. Es kann nicht der Fehlschluss gezogen werden, dass Investoren, die risikoaverser und bescheidener in ihrer Renditeerwartung sind, deswegen entweder keine „echten“ Risikoinvestoren oder gar weniger gute sind. Genauso wenig darf deswegen daraus der Schluss gezogen werden, wer ein StartUp gründe, das weniger ambitionierte Veräußerungspreise anpeile, der oder die sei allein deswegen schon selbst weniger ambitioniert oder „gut“ oder interessant.

PISA-Studie: Der Digital Divide ist ein wirkliches Problem

Ich erwähnte die eingangs genannten zwei Punkte zweitens deswegen, weil diejenigen, die sich ausschließlich in der Blase bewegen, nicht mitbekommen oder jedenfalls selten reflektieren, was sich außerhalb ihrer abspielt. Der Digital Divide nimmt kontinuierlich zu. Und es ist wirklich Aufgabe des Staates, hier dagegen zu halten. Die jüngste PISA-Studie(€) hat diesen Bedarf im Vergleich zu unseren Nachbarländern überdeutlich offen gelegt.Hier spreche ich nicht nur über die Spaltung der Gesellschaft in Teile, die coden können und solche, die es nicht können.

Viel wichtiger als das Voranbringen dieser technischen, leicht in Lehrpläne aufnehmbaren „handwerklichen“ Fertigkeit des Codens wäre die Bereitschaft der politischen Entscheidungsträger und ihrer Verwaltungsspitzen, die Bevölkerung wirklich zu befähigen, „die Digitalisierung“ im Rahmen einer soliden Allgemeinbildung zu kontextualisieren, zu reflektieren und so darauf hinzuwirken, dass sie wirklich angenommen wird. Nur so werden wirkliche Chancen und wirkliche Risiken für jede einzelne und für jeden einzelnen offenbar. Nur so werden wir künftig in der Lage sein, entlang unserer Interessen und unserer Möglichkeiten gesamtgesellschaftlich konsensfähige Ziele zu definieren und über alle Parteigrenzen hinweg mehrheitsfähige Entscheidungen zu fällen und zu operationalisieren. Das geschieht nicht, überhaupt nicht.

Man kann das leicht als Intellektuellen-Blabla abtun. Dann wird es irgendwann zu spät sein. Denn in unserer politisch fragmentierten Gesellschaft und Parteienlandschaft kommt anderenfalls entweder kein Entschluss zustande oder die Entscheidungen kommen zu spät, wenn der Zug abgefahren und unsere Nachbarn und der Rest der Welt uns überholt haben werden. Dies ist ein manifestes Problem und eine wirkliche Herausforderung.

Armin Laschet hat sie in meinen Augen vielleicht weniger spektakulär aber dafür viel klüger als seine politischen Konkurrenten auf den Punkt gebracht. Denn in einem Klima der Angst vor Künstlicher Intelligenz oder alternativen Antriebstechniken werden keine politischen Entscheidungen getroffen, die zukunftsfähig sind. Den Fehler, den Helmut Kohl vor einer halben Ewigkeit mit dem Verzicht auf den Glasfaserausbau zugunsten des Privatfernsehens begangen hatte, sollten wir nicht noch einmal begehen. Da dazu aber Wählerstimmen notwendig sind, müssen die Wähler mit den richtigen Argumenten überzeugt, statt mit falschen überredet zu werden.

StartUp – Lobby setzt falsche Akzente

Ich erwähnte die beiden eingangs benannten Punkte drittens, weil sich „die” eben angesprochene Politik von der StartUp – Lobby im Interesse ihrer Wahlchancen instrumentalisieren lässt und in der Folge, wie schon gedschehen, parteiübergreifend falsche Prioritäten setzt.

Wir befinden uns im Vorwahlkampf: Alle politischen Parteien (bis auf eine, die wir nicht nennen müssen) schreiben die Digitalisierung sehr groß auf ihre Fahnen. Sie alle wollen Gründern das Gründen erleichtern, es entbürokratisieren, stärker öffentlich gefördert sehen, weil sie wissen, dass dies dem Geist der gesellschaftlich aktiven Meinungsbildner entspricht. Es ist nachvollziehbar, auch wenn die Parteien sich damit keinen Alleinstellungsmerkmal-Blumentopf holen können.

An der Spitze dieser Meinungsbildner in Sachen Digitalisierung steht, vielleicht unerkannt, der 2012 gegründete Bundesverband Deutsche StartUps e.V.. Dieser Verband fordert im legitimen Interesse seiner Mitglieder und aller anderen, deren Interessen er vertritt, zuvörderst die „Entbürokratisierung“ des Gründens. Wir konnten vernehmen, dass das digitale one-stop-shop-Gründen, idealerweise an einem Tag, inzwischen mehr oder minder sinngleich von praktisch allen Parteien übernommen wurde. Der Verband zeitigt Wirkung.

Doch haben wir tatsächlich diesen Bedarf? Glaubt irgendjemand allen Ernstes, es würde mehr aussichtsreiche oder bessere StartUps und Gründungsversuche geben, wenn man das dafür erforderliche Formularwesen verschlankt und digitalisiert? Die Annahme ist lächerlich, insbesondere dann, wenn man sich vor Auge hält, dass den Gründerinnen und Gründern aus gutem Grund von allen Seiten gepredigt wird, Resilienz, Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen, unbedingter Erfolgswille seien die Königsdisziplinen, in denen sie brillieren müssten. Wer wirklich gründen möchte und es kann, der wird sich von einer „Bürokratie-Hürde“ ganz gewiss nicht den Mut nehmen lassen. Wir benötigen in Deutschland nicht mehr StartUps, die schon vor der allerniedrigsten Hürde kapitulieren.

Es gibt mehr als genug Geld und Mentoring für die Frühphasen

Es fehlt diesen Gründern in der Frühphase ihrer Vorhaben aber auch nicht an Geld. Die in jedem Bundesland für Gründer bereit gestellten Investitions- und Fördermittel sind mehr als ausreichend. Es gibt, wirklich, mehr als genug Geld für die Frühphase. Es bewerben sich in Deutschland Tag für Tag unzählige Gründer um Fördermittel, Investitionsmittel, Acceleratoren- und Inkubatorenprogramme. Zwar hat nur ein kleiner Teil dieser Bewerbungen Aussicht auf Finanzierungs- oder Unterstützungserfolg. Doch das ist gut so. Wir benötigen im Gründungsumfeld Unternehmer, nicht Transferleistungsempfänger.

Aus dem Kreis dieser Erstfinanzierten oder -geförderten wird dann auf der nächsten Stufe wiederum nur ein kleiner Teil in eine neue Finanzierungs- und/ oder Förderrunde aufgenommen werden. Zu glauben, man werde eines schönen Tages mehr StartUps in der Spitze haben, die das Land an der Weltspitze halten werden, wenn man nur den Pool an der Basis vergrößert und das Gründen einfacher macht, ist abwegig.

Noch einmal: Natürlich kann und sollte jedes Bundesland versuchen, für Gründer ein attraktiver Standort zu sein. Genau das geschieht aber landauf landab längst mit bemerkenswertem Erfolg, weil dort bemerkenswert gute Leute überaus wertvolle Arbeit leisten. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich gehe täglich mit ihnen um, und ich bin dankbar dafür, dies zu dürfen.

Wir brauchen nicht mehr Gründer, sondern noch mehr gute

Doch ein attraktiver Standort für aussichtsreiche Gründungen wird oder bleibt man dann genau nicht, wenn man demnächst jede Studierende und jeden Studierenden incentiviert zu gründen. Man wird es, indem man guten Gründerinnen und Gründern sinnvolle, sie weiterbringende Angebote macht. Genau das passiert, wie gesagt, bereits. Der Fokus auf Qualifizierung und Qualität könnte vielleicht noch spitzer und der Mittelverbrauch für Dinge, die niemandem etwas bringen, die den Pool lediglich größer machen, könnte reduziert werden. Fördermittel, immerhin Steuergelder aus EU-Haushalten und nationalen oder Landeshaushalten, sollten nicht zur weiteren Vergrößerung des Gründer-Pools eingesetzt werden. Das dieser Pool kleiner wird, schadet seinem Erfolg nicht – im Gegenteil.

Eingesparte Mittel könnten dann erstens zu einer noch besseren Qualifizierung der bereits heute in weiten Teilen sehr gut getroffenen Auslese aussichtsreicher Gründungsvorhaben genutzt werden und sie könnten zweitens, wie oben dargelegt, zur Anschlussgewinnung derjenigen eingesetzt werden, die aufgrund von Bildungs- oder Sprachbarrieren diesen Pool noch nicht einmal aus der Ferne sehen und „Digitalisierung“ im besten Fall passiv konsumieren können. Das ist dann ein anderer Haushalt; das ist mir klar.

Unser Defizit in Deutschland ist die Spätphase

Schließlich könnte das gesparte Geld, drittens, dazu verwendet werden, in Wachstumsfonds für bereits erfolgreiche StartUps investiert zu werden, denn, das ist ein weiteres Manko unserer nationalen StartUp-Szene: Große, staatlich finanzierte oder geförderte Fonds, die Wachstumsfinanzierungen leisten, um erfolgreiche Gründungen im Land zu behalten, gibt es viel zu wenige. Bundeswirtschaftsminister Altmaier brachte in einem seiner jüngsten Statements das wundersame Ansinnen zum Ausdruck, mit einem geplanten Wachstumsfonds frühphasigen deutschen StartUps unter die Arme greifen zu wollen. Wie er sich das vorstellt, bleibt sein Geheimnis.

Es war ein verräterisches Statement, das klar zum Ausdruck brachte, dass da jemand, der auf diesem Feld eigentlich wirklich Expertise vorweisen sollte, wohlfeil Vokabeln in den Mund nimmt und zu einem Satz verkettet, der schlicht unsinnig ist. Das aus den USA nach Deutschland importierte ebenso wohlfeile Klischee “Think big!” ist ja gut und schön. “Do something!” wäre aber mit Blick auf Deutschland angemessener, denn “big” geht halt nur, wenn dafür, für das Wachstum in der Spätphase, Kapital vorhanden wäre.

Bleibt als vorläufiges Fazit: Wie beinahe auf jedem Gebiet ist Deutschland auch im Gründungsgeschäft nur im Mittelbau, in der StartUp-Frühphase, eine führende Nation. An der Basis – hier sind die Schulen gemeint, nicht die Hochschulen – geschieht zu wenig. Und an der Spitze erst recht. Nur die international aufgestellten Beratungshäuser sind dort aus weitsichtigerem Eigeninteresse in jeweils unterschiedlichem spezifischen Ausmaß eine löbliche Ausnahme. Sie werden aber auch nicht aus Deutschland regiert.